#TIPP „Nur weil du es machen könntest, heißt das nicht, dass du es machen musst.“

Sieben Dinge, die smarte Solopreneur:innen nicht mehr tun

Was unterscheidet smarte Solopreneur:innen von Dauerhustlern? Sieben Dinge, die sie nicht mehr tun – und warum genau das den Unterschied macht.
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Maren Martschenko

Früher oder später kommst du als lernbegeisterte:r und kreative:r Solopreneur:in an den Punkt: »Ich bin nicht mehr dort, wo ich einmal war. Ich bin aber auch nicht da, wo ich sein könnte.« Du hast das Gefühl zwischen den Stühlen zu sitzen. Die neugierige Anspannung gepaart mit dem Prinzip Hoffnung aus den ersten Jahren ist vorbei. Sie ist mit den Jahren beinahe unmerklich in eine Art Daueranspannung übergegangen angereichert mit Frustmomenten, weil es irgendwie immer noch nicht von selbst läuft. Dabei sieht es bei anderen so leicht aus.

Oft führt das zu einem Aktionismus aus mehr Marketing, mehr Linkedin-Posts, mehr Angebote, und dem Anspruch länger und schneller arbeiten zu müssen. Eine toxische Mischung. Denn: Mehr vom Gleichen führt nicht zwingend zu mehr Erfolg, sondern zum Gegenteil. Nämlich nichts mehr richtig zu können.

Weglassen ist oft die klügere Entscheidung, wenn du als Solopreneur:in wachsen möchtest

Weniger Erwartungen, weniger Vergleich, weniger Überarbeitung schaffen Raum für mehr Klarheit, mehr Leichtigkeit, mehr Fokus auf das, was du wirklich kannst und magst. Dadurch entstehen bessere Ergebnisse und in der Folge begeisterte Kund:innen. Und so haben alle mehr Freude an der Arbeit.

Diese Lösung lässt sich nicht in Tools oder starre Konzepte fassen. Es ist ein Mindshift. Wenn du wachsen möchtest, höre auf, bestimmten Annahmen zu folgen, lasse alte Muster hinter dir, entscheide bewusst, was du nicht mehr tust.

Betrachte diesen Artikel als meine persönliche Erlaubnis zum Downgrade.

7 Dinge, die smarte Solopreneur:innen loslassen, um mit und in ihrem Business zu wachsen

1. Sie verabschieden sich vom unendlichen Wachstumsmythos.

Viele starten mit der Idee: Ich baue etwas Großes. Etwas, das wächst, skaliert, mächtig Eindruck macht auf Menschen und Medien. Doch mit der Zeit merken sie: Es geht gar nicht um Wachstum um jeden Preis und sechsstelligen Jahresumsatz. Es geht um ein gutes Leben und ein Business, das dieses gute Leben ermöglicht.

Um wachsen zu können, musst du kein Team führen oder in neue Märkte expandieren. Es ist völlig ok, solide und sinnvoll arbeiten, dabei Wirkung entfalten und gleichzeitig Zeit für Familie, Erholung oder persönliche Interessen haben. Diese bewusste Abkehr vom »höher, schneller, weiter« ist keine Kapitulation, sondern ein radikaler Akt der Selbstfürsorge.

2. Sie hören auf, sich selbst zum Dienstleister für alle zu machen.

Viele Solopreneur:innen starten mit Dienstleistungen. Sie verkaufen ihre Zeit, reagieren auf individuelle Kundenwünsche und sind gefühlt ständig im Auftrag anderer unterwegs. Doch irgendwann kippt das System. Das eigene Marketing, die eigenen Projekte, das eigene Wohlbefinden, die Freude bleiben auf der Strecke.

Der Wendepunkt kommt oft dann, wenn klar wird, dass eine volle To-do-Liste und ein gefüllter Kalender nicht gleichbedeutend ist mit einem erfüllenden Geschäft. Selbst & ständig war gestern.

Es ist smart, dein Wissen so zu strukturieren und Angebote so zu gestalten, dass sie wiederkehrend genutzt oder gekauft werden können. Wunschkund:innen zu dienen und nicht mehr, es allen recht machen zu wollen. Es ist der Schritt raus aus der Dauerverfügbarkeit hin zu einem resilientem Geschäftsmodell mit mehr Selbstbestimmung und Freiraum im Kalender.

3. Sie entkoppeln ihren Wert von ihrer Zeit.

„Zeit ist Geld“ … dieser Satz hält sich hartnäckig. Doch wer langfristig arbeiten und dabei gesund bleiben will, kommt irgendwann an den Punkt, an dem er sich fragt: Muss das wirklich so sein?

Smarte Solopreneur:innen denken nicht mehr in Stunden, sondern in Ergebnissen. Sie fragen sich: Was kann ich für meine Kund:innen tun, das ihr Leben ganz konkret vereinfacht, verbessert oder sogar unbezahlbar scheint? Welche Prozesse kann ich vereinfachen oder automatisieren, so dass ich mehr frei verfügbare Zeit habe? Wo lohnt es sich, einmal etwas mit Sorgfalt zu bauen, weil es dann vielfach nutzbar ist? Die Entscheidung, den eigenen Wert nicht mehr an Zeit zu koppeln, verändert vieles und öffnet Raum für Wachstum.

4. Sie hinterfragen ihre eigenen Glaubenssätze.

»Ich muss das alleine schaffen.«
»Ich kann noch nicht rausgehen, bevor alles perfekt ist.«
»Andere können das viel besser.«
»Das bezahlt doch keiner.«

Diese oder ähnliche Sätze begegnen mir in meiner Arbeit regelmäßig. Und sie sitzen tief. Wer sie nicht hinterfragt, bleibt schnell in einer inneren Begrenzung stecken.

Smarte Solopreneur:innen kennen diese Sätze auch, aber sie arbeiten damit, wenn sie hochkommen. Sie holen sie ins Licht, stellen sie infrage, probieren neue Perspektiven aus. Vor allem aber: Sie lassen sich inspirieren von anderen, die diesen Weg schon gegangen sind nicht, um sich zu vergleichen, sondern um sich zu ermutigen.

5. Sie geben den Anspruch auf, alles selbst machen zu müssen.

Viele Selbständige sind Allrounder:innen aus scheinbarer Notwendigkeit, nicht aus Überzeugung. Sie bauen ihre Website, schreiben ihre Texte, jonglieren mit Tools und stecken viel Zeit in Aufgaben, die ihnen weder liegen noch Freude machen. Das kostet Energie und bindet Ressourcen, die anders besser eingesetzt wären.

Der Wendepunkt kommt oft dann, wenn klar wird:

Nur weil ich alles machen könnte, heißt das nicht, dass ich es muss.

Smarte Solopreneur:innen fragen sich: Was bringt wirklich Wirkung und was kann weg, delegiert oder automatisiert werden? Sie arbeiten nicht mehr an allem, sondern an dem Wesentlichen und dem Wirksamen. Den Rest vergeben sie an externe Dienstleister.

6. Sie verabschieden sich vom ständigen Hustle.

Der Mythos vom Durchpowern, vom frühen Vogel, vom „work hard, play hard“ hält sich leider hartnäckig. Doch wer schon mal über längere Zeit am eigenen Limit gearbeitet und viele Entscheidungen auf den letzten Drücker trifft, weiß: In der letzten Minute entsteht kein nachhaltiges Business.

Smarte Solopreneur:innen setzen auf gesunde Rhythmen. Sie planen Pausen ein. Sie lassen Spielraum für Kreativität. Sie erkennen: Zwei Stunden konzentrierte Arbeit gefolgt von einer bewussten Pause können mehr bewirken als zwölf Stunden blinder Aktionismus. Sie spielen nicht auf Schnelligkeit, sondern setzen auf Substanz. #schneckenpower heißt hier das Zauberwort.

7. Sie bauen keine Einhörner, sondern Magnetprodukte.

Smarte Solopreneur:innen träumen nicht mehr davon, mit einem »großen Wurf« von jetzt auf gleich alles zu verändern. Stattdessen gestalten sie Angebote, die auf echten Bedarf treffen. Sie setzen auf eine klare Positionierung. Sie bauen Schritt für Schritt mit Feedbackschleifen und Blick auf Wirkung statt Wachstumswahn ein solides Business, das sie finanziell und persönlich nährt.

Ein Magnetprodukt entsteht nicht über Nacht. Aber es entsteht aus dem, was wirklich zählt: Zuhören. Klären. Testen. Verbessern. Und den Mut haben, sich auf ein überschaubares Business zu fokussieren.

Dein Business darf zu deinem Leben passen

Solopreneurship ist kein Wettlauf mit einem bestimmten Ziel nach einer bestimmten Zeit. Es ist eine Entscheidung, auf eine ganz bestimmte Art zu arbeiten und zu leben.

Was smarte Solopreneur:innen von den Selbst-und-Ständigen unterscheidet, ist ihre Fähigkeit loszulassen, was nicht (mehr) zu ihnen passt. Und sich dem zuzuwenden, was wirkt. Ihre klare Haltung sagt:

Ich muss nicht alles machen. Aber das, was ich mache, passt zu mir und meinem Leben.

Wenn du magst, teile gern in den Kommentaren oder schreib mir in einer Mail:

Was begrenzt dich gerade? Mit welchen der sieben Aspekte gehst du am stärksten in Resonanz? Was möchtest du gerne loslassen?

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