Wer klar positioniert ist, besetzt im Idealfall allein eine Nische im Markt. Nische bedeutet übrigens nicht, sich auf eine bestimmte Branche oder nur kleine Unternehme oder Frauen zu fokussieren, sondern auf ein bestimmtes Problem, für das Menschen eine Lösung suchen.
Du recherchierst also, womit Menschen sehr unzufrieden sind und was ihnen besonders wichtig ist – und stellst fest: Du hast eine Idee für ein Angebot, das aktuell niemand verkauft. Ist das nun Chance oder Risiko?!
Bevor du dich mit ganzer Kraft, Zeit und Geld darauf stürzt, schaue noch einmal genauer hin, welcher der drei Gründe für diese Marktlücke sorgt. Denn davon hängt ab, ob du lieber die Finger davon lassen solltest oder ob es ein lohnenswertes Unterfangen ist.
Hier die drei häufigsten Gründe, warum es ein Angebot noch nicht auf dem Markt gibt:
Bisher ist niemand auf die Idee gekommen
Manchmal kommt niemand auf eine bestimmte Idee, obwohl sie im Nachhinein offensichtlich erscheint. Dies kann überraschend sein, da man annehmen könnte, dass alle guten Ideen bereits realisiert wurden. Dennoch ist dem nicht so.
Schönes Beispiel dafür ist die von Laura Kampf neu gestaltete Aufhängung eines Rollmaßbandes am Gürtel, so dass man auch einen Hoodie anziehen kann und trotzdem gut ans Maßband kommt. Die Maker-Community nimmt die neue Produktidee sehr begeistert auf, so dass ich mich schon frage: Wieso ist da eigentlich vorher keiner draufgekommen?!
Es gibt keinen lukrativen Markt
Viele Ideen werden ausprobiert, zahlen sich unterm Strich aber nicht aus. Im Weiterbildungsmarkt ist es beispielsweise wichtig, dass Teilnehmende das Gelernte langfristig behalten. Trotz des grundsätzlichen Bedürfnisses nach effektiver Weiterbildung scheitern viele sogenannte “make it stick” Angebote daran, dass die Menschen neue Gewohnheiten nicht annehmen wollen oder sich ungern mit persönlichen Schwächen auseinandersetzen. Ein Quick-Fix wäre ihnen das liebste. Oder noch besser: Die anderen sollen sich zuerst mal verändern. Das führt natürlich zu einer geringeren Zahlungsbereitschaft für solche Lösungen. Schade eigentlich. Aber so sind die Menschen.
Zuviel Aufwand
Auch wenn eine Idee gut ist und Nachfrage besteht, kann die Umsetzung für den Anbieter zu aufwendig sein. Dies kann an der erforderlichen Technologie liegen oder daran, dass eine komplexe Systematik verstanden und angewandt werden muss. Oft fehlt es an der Bereitschaft, sich intensiv mit neuen Methoden auseinanderzusetzen und notwendige Investitionen zu tätigen, ohne den Ausgang sicher vorhersagen zu können.
So trage ich für den Magnetprodukt-Club schon länger die Idee mit mir herum, eine App dafür zu kreieren. Mobile first gilt schließlich auch fürs digitale Lernen und erst recht für einen lebendigen Austausch innerhalb der Community. Doch das zeitliche Invest, den bisherigen Content an eine mobile learning experience anzupassen, sowie das finanzielle Invest in die Technologie lassen mich zögern, obwohl ich mir sicher bin, dass es die Community sehr freuen würde.
Am Ende könnten Beharrlichkeit und Risikofreude genau der entscheidende Unterschied zwischen mir und den Mitspieler:innen auf dem Markt sein, warum es den Magnetprodukt-Club gibt und andere Business-Clubs nicht (mehr).
Meine Entscheidungshilfe für dich
Wenn du eine Idee hast, die es so nicht auf dem Markt gibt, lohnt es sich, genau hinzuschauen:
- Geht mit der Verwirklichung großer Aufwand einher, musst du deine individuelle Situation abwägen. Sind Beharrlichkeit und Risikofreude zwei elementare Feature deiner Persönlichkeit? Go for it. Wenn nicht, lass es lieber sein.
- Lass es lieber, gilt auch für den zweiten Fall. Ohne konkreten Bedarf, also ein mit Kaufkraft versehenes Bedürfnis, müsstest du schon missionieren. Dafür ist ein Solobusiness nicht aufgestellt.
- Ist es der erste Grund, und du hast als erste Person diese Idee: Sei schnell in der Umsetzung. Baue im Magnetprodukt-Sprint einen Prototyp, teste ihn und dann bringe ihn schnellstmöglich auf den Markt nach der Devise “Done is better than perfcet”.
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