Ständig landen irgendwelche Appelle in meinem Posteingang: Dream big! Reach for the stars! Verkaufe dich nicht unter Wert! Mitgeliefert werden dann regelmäßig Erfolgsformeln oder Schablonen von Expert:innen, mit denen ich dann genau diese Ergebnisse erreichen würde. Gut möglich, dass das für andere funktioniert, für mich auf jeden Fall nicht.
Klar, auch ich nehme mir Dinge vor. Größere und auch kleinere. Ich habe in der Vergangenheit schon jede Menge geilen Scheiß auf die Straße gekriegt: Buch, TED-Talk, das größte deutsche Frauennetzwerk der Digitalbranche geführt, eine digitale Lernplattform für Selbständige aufgebaut uvm. Allerdings orientiere ich mich dabei nicht an Vorgaben anderer. Schließlich gehe ich meinen eigenen Weg, den in der Form vorher niemand anderes gegangen ist. Die wichtigsten Parameter meiner Spielwiese sind: Das, was mir wichtig ist, in die Welt zu bringen, wie ich arbeiten und leben möchte, und das, was meinen Kund:innen und Club-Mitgliedern wichtig ist zu erreichen. Ich schreibe bewusst Spielwiese, denn ich mag den Gedanken, dass ich mich mit meinem Business spielerisch fortbewege. Das entspannt total und macht viel mehr Spaß!
Auf einem Spielfeld ist man typischerweise mindestens zu zweit oder auch mit vielen Mitspieler:innen unterwegs. Auch als Solopreneur:in ist man nie allein. Den Begriff Mitspieler:innen für das Beackern eines Marktes mag ich ohnehin lieber als Gegner:innen oder Konkurrent:innen.
Ein Spielfeld ist immer begrenzt. Das hilft mir, mich nicht zu verzetteln. Beim Spielen geht man mal vorwärts, aber manchmal muss man eben auch aussetzen oder zurück über Los. Das ist nicht schlimm. In meinem Spiel sind Hindernisse z.B. immer Wegweiser, dass etwas leichter, besser oder einfacher geht.
Das großartige beim Business-Spiel: Es gibt unendlich viele Runden und zwar so viele, wie ich mag. Ich habe alle Zeit der Welt! Ich bestimme die Regeln, nach denen ich spiele, komplett selbst. Ich liebe Regeln, denn sie geben mir Orientierung im komplexen und teilweise unübersichtlichen Magnetfeld meiner Positionierung zwischen Beratung und digitaler Lernplattform.
Eine Regel lautet z.B. ich mache das, was mir Freude bereitet. Wenn es keine Freude bereitet, ist etwas nicht stimmig. Oder etwas funktioniert nicht wie erhofft. Dann gehe ich zwei Felder zurück. Eine andere Regel ist: Ich habe maximal zehn Beratungskund:innen pro Jahr. Seit kurzem gibt es eine ganz neue Regel: Man kann nur noch einmal pro Jahr Mitglied im Magnetprodukt-Club werden. Auch eine wichtige Regel für mich, um den Kopf frei zu behalten: Abends ist meine Inbox leer.
Ich habe nur Regeln, die mir helfen, mich auf dem Spielfeld meiner Positionierung besser zurechtzufinden. Da bin ich ganz streng. Manchmal probiere ich neue Regeln aus. Wenn sie nicht nützlich sind, lasse ich sie wieder weg.
Du bespielst ein anderes Feld. Du hast deine eigenen Regeln. Lass dir nichts anderes einreden.
Rückmeldungen
Liebe Maren,
am Ende einer anstrengenden Yogastunde voller lauter Hüftöffner-Übungen – habe ich mir heute morgen auf meiner Matte einen “federleichten Freitag” gewünscht.
Das Spielen hat für mich sehr viel mit sich
1. selbst die Erlaubnis geben,
2. Träumen und 3. auch Nix machen zu tun.
Da ich jetzt mit entspannten Hüften am Schreibtisch sitze und mein spielerischer Anteil aktiviert ist, komme ich federleicht in den Schreibflow. Das fühlt sich fluffig an – obwohl ich gerade vor der nächsten Herausforderung stehe: Das erste Mal eine Rede für einen Vorstand zu schreiben (als Ghostwritern).
Das wird schon. Gut werden. – “Das wird ein Gaudi”, sagt das Kind in mir.
Wünsche dir einen federleichten Freitag,
Ulrike
Liebe Ulrike, du machst es genau richtig! Gerade die großen Herausforderungen lassen sich am besten meistern, wenn du sie locker aus der Hüfte angehst, und leichter wird es eh, wenn’s a Gaudi ist 🙂 Ich wünsche dir fluffiges Schreiben. Der Vorstand wird es merken.
Sonnige Freitagsgrüße!