Frage der Woche: Wenn du nicht scheitern könntest, was würdest du tun?

Scheitern als Chance zu begreifen, finde ich etwas abgegriffen. Mir gefällt die Idee besser, dass diese Stolperer und Rückschläge nichts Negatives, sondern Hinweise sind, dass etwas noch leichter oder einfacher geht.
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Maren Martschenko

Früher war ich oft mit angezogener Handbremse unterwegs aus lauter Sorge, dass ich mit meinem Vorhaben auf die Nase fallen könnte.

Dann saß ich in einem Vortrag von Design-Legende Debbie Millman und lauschte ihrer Geschichte, die eine einzige Serie von vermeintlichen Rückschlägen war. Jedes Mal berappelte sie sich neu und fand schließlich ihren ganz eigenen Weg zum Erfolg. Allein ihr berühmter Podcast „Design Matters“ entstand nur, weil sie vorher einen Shitstorm erlebt hatte. Mir wurde klar, dass ich in meinem Leben gar nicht oft genug ein Scheitern riskiert habe, um mein volles Potenzial auszuschöpfen.

Ich finde die Haltung, „Scheitern“ als Chance zu begreifen, allerdings etwas abgegriffen. Scheitern ist ganz eng mit einem Schamgefühl verbunden. Deshalb vermeiden wir es lieber. Mir gefällt die Idee besser, dass diese Stolperer und Rückschläge gar nichts Negatives, sondern Hinweise sind, dass etwas noch leichter oder einfacher geht. Insofern kann ich gar nicht scheitern und traue mir seitdem viel mehr zu. An vielen Stellen bin ich auch über mich hinausgewachsen.

Inspiriert von Brené Browns Frage „What is worth doing, even if you fail?” habe ich einen Vortrag im Bademantel gehalten, auf den eine Einladung zum einem TED-Talk folgte. Alles völlig außerhalb meiner Komfortzone. Ich hätte auch zur Lachnummer werden können in meinem Frotteemantel. Wurde es aber nicht. Im Gegenteil: Ich habe damit sehr viele Menschen inspiriert und berührt. Hatte ich das vorher ahnen können? Niemals. Wahrscheinlich gäbe es auch den Magnetprodukt-Club gar nicht, wenn ich immer noch Angst hätte zu scheitern und mich zu blamieren.

Wie ist es mit dir? Was würdest du tun, wenn du nicht scheitern könntest?

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