Die meisten Selbstständigen denken bei Content sofort ans Erstellen: Was posten? Wann schreiben? Wie viel? Doch kaum jemand spricht über das, was nach der Veröffentlichung passiert. Dabei liegt genau da ein riesiger Hebel für Fokus, Effizienz und Wirkung. Genauer gesagt drei Hebel, mein unsere Gästin Steffi, Content-Managerin im MPC.
Hör die ganze Folge über die Kunst des klugen Aufbewahrens ans, warum du deinen Content wie ein zweites Gehirn behandeln solltest und wie ein smarter Umgang mit alten Beiträgen dir künftig den Arbeitsalltag erleichtert.
Jetzt reinhören und die drei Hebel kennenlernen:
>> Hier eine kurze Zusammenfassung der Highlights:
Content ist ein Asset, kein Wegwerfprodukt
Viele erstellen Content, vergessen ihn aber nach der Veröffentlichung. Steffi macht klar: Jeder Inhalt ist eine Ressource – und gut abgelegt kann er in neue Formate überführt, aktualisiert oder strategisch neu genutzt werden.
Ein gutes Archiv spart Zeit, Nerven – und bringt Fokus
Ob Blogbeiträge, Social-Media-Posts oder Newsletter – wer seine Inhalte klug organisiert, findet schneller, was er sucht. Besonders in Teams oder beim Recyceln von Inhalten ist ein durchdachtes Archiv ein echter Produktivitätsbooster.
Einfach starten: mit wenigen Tags und klarer Struktur
Archivieren muss kein muffiges Großprojekt sein. Schon ein paar kluge Tags, kurze Notizen und ein klarer Ablageort reichen oft aus, um alte Inhalte in neue Wirkung zu verwandeln. So entsteht mit der Zeit ein zweites Gehirn für dein Business.
Wenn du keine Lust mehr hast, ständig bei Null anzufangen, und deinen Content nicht länger im digitalen Nirwana verlieren willst, dann ist diese Folge genau das Richtige für dich. Steffi zeigt dir mit vielen praktischen Tipps, wie Aufbewahren zur smartesten Entscheidung deines Content-Managements werden kann.
Jetzt reinhören und dein Archiv lieben lernen!
🎧 Hier geht’s zur Folge

Weiterführende Links
- Trello https://trello.com/de
- Google Keep https://keep.google.com/
- Google Drive https://drive.google.com/drive/
- Ubersuggest https://neilpatel.com/de/ubersuggest/
- Writerzen https://writerzen.net/
Transkript
Maren:
Heute spreche ich mit Steffi, unserer Content-Managerin vom MPC, über einen – wie ich finde – völlig unterschätzten Hebel im Content-Management. Viele denken ja immer ans Erstellen: Was soll ich schreiben? Wann soll ich schreiben? Wann soll ich das alles machen?
Und dabei übersieht man völlig das Thema Aufbewahren.
Siehst du das überhaupt so wie ich? Ist das ein unterschätzter Hebel? Wie stehst du zum Thema Aufbewahren?
Steffi:
Für mich ist das ein total unterschätzter Hebel. Ich würde sogar sagen, dass es drei Hebel sind.
Maren:
Drei Hebel?
Steffi:
Ja, drei Hebel.
Zum einen: Content ist ein Asset, kein Wegwerfprodukt. Wenn man Inhalte erstellt und sie danach vergisst und nie wieder verwendet, verbrennt man eine Ressource. Gut abgelegter Content kann immer wieder genutzt, aktualisiert oder auch in neue Formate gedacht werden. Das ist der erste Hebel.
Der zweite: Wir sparen Zeit und Nerven. Wer seine Inhalte klug organisiert, findet schneller das, was er braucht oder recyceln möchte. Gerade wenn man im Team arbeitet – oder auch wir zwei im Club – erleben wir das ja: Ein gutes Content-Archiv ist ein echter Produktivitätsbooster. Ich kann unsere Blogbeiträge und Club-Inhalte immer wieder auf unterschiedlichste Weise nutzen.
Und drittens: Nur wer seinen Content kennt, kann auch strategisch handeln. Eine zentrale Content-Basis oder ein Archiv – bei uns zum Beispiel das Miro-Board oder das Jahresrad – hilft, den Überblick zu behalten: Welche Themen sind abgedeckt, wo gibt es Lücken? Und das ist einfach essenziell für gutes Content-Management.
Maren:
Das ist sehr, sehr richtig. Du machst das für den Club, aber du machst das natürlich auch für dich selbst. Vielleicht kannst du unsere Zuhörer:innen mal mitnehmen: Nach welchen Kriterien entscheidest du, welche Inhalte aufgehoben werden – und welche nicht? Und wie gehst du dann vor?
Steffi:
Ich habe vier Kriterien, an denen ich erkenne, dass ich Inhalte recyceln sollte. Und ein Kriterium, bei dem ich sage: ab in die Tonne.
Maren:
Erzähl mal!
Steffi:
Also die vier Kriterien für Inhalte mit Recycle-Potenzial:
- Evergreen-Charakter – also Inhalte, die zeitlos sind, langfristig relevant, nach denen immer wieder gesucht wird und die ihren Wert nicht verlieren.
- Performance – Inhalte, die in der Vergangenheit gut funktioniert haben. Reichweite, Interaktion, SEO – das schaue ich mir bei Blogbeiträgen oder Social-Posts an.
- Strategische Passung – zahlt der Inhalt auf meine aktuellen oder künftigen Themen und Ziele ein?
- Wiederverwendbarkeit – lässt sich der Inhalt in andere Formate oder für andere Kanäle denken?
Und wenn ein Inhalt zu veraltet oder irrelevant ist, dann sage ich: weg damit. Wenn’s nicht mehr zu meinen Zielen oder Themen passt, nicht mehr funktioniert oder niemanden mehr interessiert – dann lösche ich das auch. Gerade bei meinem Blog bin ich da resolut.
Maren:
Das ist nochmal ein wichtiges Thema. Ich dachte mir auch: Content-Management und SEO – das wäre vielleicht nochmal eine eigene Folge.
Was ich jetzt auch raushöre: Es wäre ja eigentlich schlau, Inhalte schon beim Erstellen sinnvoll mit Informationen zu versehen – also gleich zu dokumentieren, ob das Evergreen-Content ist oder auf welche Ziele es einzahlt. Machst du das so? Wie gehst du vor? Du spielst ja viele Kanäle: Instagram, LinkedIn, zwei Blogs, das Upload-Magazin, deinen Podcast…
Steffi:
Genau. Ich habe das Dokumentieren vom Analysieren ein bisschen getrennt.
Beim Erstellen notiere ich mir vier Dinge:
- Einsatzszenario – also für wen, in welchem Kontext? Upload-Magazin? Online-PR-Guide? Kaffee-Karte-Hauptmann?
- Format-Idee – ist der Inhalt sachlich, emotional, ein How-To, ein Meinungsstück, ein Teaser? Das hilft später beim Filtern.
- Phase im Flywheel – wo gehört der Content hin? Beziehung aufbauen? Vertrauen stärken? Neukunden ansprechen?
- Potenzial-Notiz – was kann ich daraus noch machen? Karussell? Case Study? Blogserie?
Maren:
Und in welchem Tool hältst du das fest?
Steffi:
Trello ist mein Dreh- und Angelpunkt. Da plane ich Content, halte Ideen fest, tracke, was schon veröffentlicht ist, und plane meine Social-Media-Posts. Trello ist mein Redaktionsplan und mein Archiv fürs laufende Jahr.
Ältere Social-Media-Posts landen bei mir in Google Keep – einfach, schnell, durchsuchbar. Ich verlinke dort Canva-Templates, Social-Post-Links und notiere, was gut lief und was ich nochmal nutzen könnte.
Für Long-Form-Content wie Blogbeiträge nutze ich Google Drive, nach Jahren sortiert. Wenn ich etwas recyceln will, schaue ich dann in SEO-Tools wie Ubersuggest oder Sistrix, wie der Artikel performt hat – und entscheide dann, ob ich ihn aktualisiere, umbaue oder lösche.
Maren:
Sehr spannend! Es ist wie immer: ein Tool-Set. Nicht das eine Tool, das alles kann.
Ich selbst bin ja auch erst durch Zufall draufgekommen, wie wichtig ein gutes Archiv ist – als ich meinen Content fürs ganze Jahr strukturiert habe. Und plötzlich merkte ich: Ich hab ja schon irre viel! Da dachte ich: Wow, das ist ja eigentlich ein Schatz.
Aber Archiv… das klingt für viele nach dunklem, muffigem Keller. Ich erinnere mich an meine Ausbildung – da musste ich mal ins Archiv, in so einen fensterlosen Raum. Und das war wirklich alles andere als inspirierend.
Was sagst du Menschen wie mir – oder anderen, die denken: „Oh nee, Archivieren auch noch…“? Was ist deine Motivationshilfe?
Steffi:
Ich würde sagen:
Gerade als Solopreneur:in willst du nicht ständig bei Null anfangen.
Dein Content-Archiv ist wie ein zweites Gehirn, das mitdenkt. Es geht nicht um staubige Ordner, sondern um smarte Systeme.
Ein paar gute Tags, ein klarer Ablageort und kurze Notizen – mehr brauchst du nicht.
So wird aus alter Content-Liebe neuer Output. Ganz ohne Stress.
Maren:
Geniales Schlusswort. Sehr schön! Danke, Steffi, für diesen Anschub – und ich freue mich auf unsere nächste Folge zum Thema SEO. Das passt ja ideal als Anschluss.
Steffi:
Genau! Freu mich schon.
Maren:
Tschüss!
🎵 Musik
Bis zum nächsten Mal.
Rückmeldungen